Doktorspiele sind ein Ausdruck der sexuellen Weltaneignung! Zum bewussten pädagogischen Umgang mit Doktorspielen in Kindertagesstätten braucht es deshalb umfassende pädagogische Kenntnisse, damit Kinder eine individuelle Haltung zu Köper und Sexualität entwickeln können. Dabei gilt, dass sich die kindliche und erwachsene Sexualität inhaltlich zunächst voneinander unterscheiden. Bei der kindlichen Sexualität handelt es sich um eine Entwicklung von spontanem, ungerichteten sinnlichen Erfahren und Erleben von Körper und Seele hin zu einer erwachsenen Sexualität, die durch eigene Persönlichkeit, Umwelt und Kultur individuell geformt wird. Im Ergebnis ist die erwachsene Sexualität zumeist geprägt von einem geplanten, zielgerichteten und mit Phantasien besetzten Vorgang.
Im Positionspapier wird beschrieben, wie Doktorspiele in ein sexualpädagogisches Konzept zu integrieren sind, was es als Grundlage bedarf, um Doktorspiele zu begleiten, und wie Eltern zu beteiligen sind. Wenn hier von kindlicher Sexualität gesprochen wird, dann unter dem Gesichtspunkt der Entwicklung im Zusammenspiel von Körper und Seele.