• Figurentheater Sonja Lenneke/ Foto:K.-H. Eimuth
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  • Margit Franz/ Foto:K.-H. Eimuth
  • Barbara Benoit/ Foto:K.-H. Eimuth
  • Claudia Horn/ Foto:K.-H. Eimuth
  • Sabine Herrenbrück/ Foto:K.-H. Eimuth
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Tod - Trauer - Hoffnung - Leben

Baustelle Religion: 8. Ökumenischer Fachtag fand am 19.03.2019 mit ca. 250 Besucher*innen statt.

Kinder werden im Trauerprozess oft übersehen

8. Ökumenischer Fachtag im Dominikanerkloster

Strategien der kindlichen Trauerbewältigung standen im Mittelpunkt des 8. Ökumenischen Fachtages im Frankfurter Dominikanerkloster. Aus den Diözesen Mainz und Limburg und aus der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau waren 250 Erzieher*innen gekommen, um unter dem Titel „Tod - Trauer – Hoffnung – Leben“ neue Perspektiven für ihre Arbeit in den Kindertagestätten zu erhalten.

Schon Kinder erleben Verlust und Trauer. Sei es, dass ein Haustier stirbt, dass Großeltern versterben  oder auch dass sich die Eltern scheiden lassen. Selbst der Wegzug eines guten Freundes ist ein Verlust, den das Kind bewältigen muss. „Kinder werden im Trauerprozess in der Familie oft übersehen“, so die Pädagogin Margit Franz. Eltern, die selbst trauerten, könnten nicht die notwendige emotionale Stabilisation bieten. Kinder benötigen aber Erwachsene, die ihnen beistehen. Auch eine Aufgabe für Erzieher*innen.

Franz forderte dazu auf, die Trauer der Kinder zuzulassen, denn dies sei eine notwendige Entwicklungsaufgabe. Dabei würden Gefühle wie Angst und Trauer ohne Worte ausgelebt. Kinder trauerten auch spontan und seien dabei aufrichtig ehrlich. „Kinder lassen ihren Gefühlen freien Lauf“, so die Referentin. Dabei kann man der kindlichen Selbstregulation vertrauen. Sie lassen nur die Gefühle zu, die sie auch verarbeiten können.

In Situationen der Trauer sei es für die Kinder besonders wichtig, dass sie ihren Alltag weiter erleben könnten. „Der gut gelebte Alltag mit seinen Ritualen gibt den Kindern gerade in Krisen Halt“, sagte Franz. Das gemeinsame Essen, der gewohnte Besuch der Kindertagesstätte, das abendliche Vorlesen gäbe den Kindern Sicherheit. Der Besuch der Kita könne etwa einen emotionalen Ausgleich bieten, wenn Zuhause alles drüber und drunter geht.

Erwachsene sollten ihre eigene Trauer und ihre eigenen Gefühle nicht verbergen. Vielmehr sollten sie ihre Gefühle, aber auch die des Kindes, in Worte fassen. „Kinder erwarten nicht perfekte Antworten, aber ehrliche Antworten“, so die Referentin, die mehrere Bücher zu diesem Thema publiziert hat.

(von Kurt-Helmut Eimuth)

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Figurentheaterstück "Über die Trauer hinaus"

Einen anderen Zugang zum Thema eröffnete nach der Pause das Figuren-Theaterstück "Über die Trauer hinaus". Ohne Worte bewegte die Geschichte, die die Puppenspielerin Sonja Lenneke mit ihren Handpuppen-Figuren erzählte: Zwei Menschen, ein großer und ein kleiner, erleben Trauer allein und gemeinsam und finden Trost und Leben über die Trauer hinaus.

"Jeder, der das Stück sieht, sieht dabei etwas anderes und es schwingen die eigenen Erfahrungen mit Tod und Trauer mit. - Alles, was Menschen in dem Stück sehen, ist wahr. Es ist die subjektive Wahrheit des jeweiligen Menschen", erklärte Sonja Lenneke im Anschluss an das Stück, das sie seit 8 Jahren vor Kindern und den sie begleitenden Erwachsenen aufführt.

Workshops

Rollenspiel, Kunst, Singen, Ausdrucksformen helfen in der Trauer manchmal, das, was zuerst einmal nicht formuliert werden kann, zugänglich zu machen. Wie kann man diese Ausdrucksformen mit diesem Thema verbinden? Wie kann man Kinder im akuten Trauerfall in der Kita gut begleiten? Wie kann man sich im Team vorbereiten? Welche Hilfe-Netzwerke gibt es? Wie kann man mit Eltern ins Gespräch kommen? Wie können kirchliche Träger ihre Kitas gut begleiten? Solchen Fragen gingen die Teilnehmer*innen am Nachmittag in 14 verschiedenen Workshops nach.

Abschluss

Zum Abschluss bekamen die Teams der Kindertagesstätten, die am Fachtag teilgenommen hatten einen "Hoffnungsbeutel" mit auf den Weg. Im Beutel finden sich Symbole und Materialien, die in der religionspädagogischen Arbeit zum Thema "Tod-Trauer-Hoffnung-Leben" genutzt werden können und Arbeitshilfen für das Kita-Team. "Der Beutel ist eine super Anregung für uns im Team weiter am Thema zu arbeiten." freute sich eine Teilnehmerin, als sie ihn in Empfang nahm.

Vorbereitungsteam

Zum ökumenischen Vorbereitungsteam gehörten Mitarbeitende vom Bistum Limburg, vom Bistum Mainz, von der Pädagogischen Akademie Elisabethenstift, vom Fachbereich Kindertagesstätten und vom evangelischen Regionalverband Frankfurt/Offenbach.

  • Figurentheater Sonja Lenneke/ Foto:K.-H. Eimuth
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  • Margit Franz/ Foto:K.-H. Eimuth
  • Barbara Benoit/ Foto:K.-H. Eimuth
  • Claudia Horn/ Foto:K.-H. Eimuth
  • Sabine Herrenbrück/ Foto:K.-H. Eimuth