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Baut Kindern eine religiöse Welt

Fachtag für ev. Kitas im Dekanat Odenwald fand am 28.03.2019 mit ca. 100 Teilnehmenden statt.

Wenn Große für Kleine bauen

von Bernhard Bergmann

Fachtag der evangelischen Kindertagesstätten nimmt religiöse Erziehung in den Blick

Bad König. „Baut Kindern eine religiöse Welt“: Unter diesem auffordernden Titel stand der erste Fachtag für die evangelischen Kindertagesstätten im Dekanat Odenwald. Er fand in der Wandelhalle in Bad König statt, und mit etwa 100 Erzieherinnen und Erziehern aus den neun evangelischen Kitas im Dekanatsgebiet waren rund zwei Drittel aller in diesem Bereich Tätigen gekommen. „Ein großes Team“, wie es Pfarrer Carsten Stein, der Kuratoriumsvorsitzende der Gemeindeübergreifenden Trägerschaft (GüT), ins Bild fasste. „Auch mal über den Tellerrand zu blicken“, war laut GüT-Geschäftsführer Marco Lautenschläger ebenfalls ein wichtiges Anliegen des Fachtages, mit dem man im übrigen Neuland betrete. Organisiert hatte den Tag Martina Lautner, Fachberaterin für Kindertagesstätten mit Dienstsitz im Zentrum Bildung der Landeskirche in Darmstadt.

Wenn vom Bauen einer religiösen Welt die Rede sei, dann gehe es freilich nicht um sichtbares Bauen, sondern „um inneres Erbauen, um das Legen von Fundamenten“, wie es Pfarrerin Helga Hecker (Bad König) in ihrer Andacht zum Beginn des Fachtages ausdrückte. „Und es geht darum, dass Kinder Gott auf die Spur kommen.“

„Kinder sind mit ihrem Wissensdrang und ihrem Blick auf die Welt kleine Philosophen“, verdeutlichte die Religions- und Sozialpädagogin Claudia Horn vom Zentrum Bildung in ihrem Impulsreferat. Diese kindliche Wesensart ermögliche auch religiöse Bildung. „Diese zielt aber immer darauf ab, sich eine eigene Meinung zu bilden.“ Mission sei nicht das Ziel, so Horn. Biblische Geschichten, Lieder, Andachten und Gottesdienste seien Formen der religiösen Erziehung. Und, heute vielleicht so wichtig wie selten zuvor: „Religiöse Bildung ist zugleich Friedens-Erziehung.“

Pfarrer Thomas Lotz (Kirchbrombach) begründete in seinem Referat die Frage, warum die Kirche sich im Kita-Bereich engagiert, mit den Stichworten: Kinder religiös sprachfähig zu machen, sich gesellschaftlich zu engagieren und nicht zuletzt im Sinne Jesu zu handeln. Seine Kollegin Johanna Fröhlich (Vielbrunn) verwendete das Bild des Gartens: Wo Glaube gesät werde, könne etwas wachsen, blühen und reifen. „Und es gibt viel Buntes zu entdecken“.

Kinder als Zielgruppe der Gemeinde zu begreifen, auch dabei helfe die Kita-Arbeit, betonte Pfarrer Norbert Feick (Neckarsteinach).

Am Nachmittag wurde in verschiedenen Workshops die thematische Arbeit vertieft.

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